Malerfreude
Äcker
tragen Korn und kosten Geld,
Wiesen
sind von Stacheldraht umlauert,
Notdurft
sind und Habsucht aufgestellt,
Alles
scheint verdorben und vermauert.
Aber
hier in meinem Auge wohnt
Eine
andre Ordnung aller Dinge,
Violett
zerfließt und Purpur thront,
Deren
unschuldvolles Lied ich singe.
Gelb
zu Gelb, und Gelb zu Rot gesellt,
Kühle
Bläue rötlich angeflogen,
Licht
und Farbe schwingt von Welt zu Welt,
Wölbt
und tönt sich aus in Liebeswogen.
Geist
regiert, der alles Kranke heilt,
Grün
klingt auf aus neugeborener Quelle,
Neu
und sinnvoll wird die Welt verteilt,
Und
im Herzen wird es froh und helle.
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Hesse, GW, 1987, VI, 153